Spendenangebote: Antwort auf einen Leserbrief

Spendenangebote: Antwort auf einen Leserbrief

29. Oktober. In einem Schreiben an die Offenbach-Post bekundete Leser Thomas Schmidt seine Enttäuschung über die langen Reaktionszeiten auf gemachte Spendenangebote an verschiedene Hilfseinrichtungen und die Stadt Seligenstadt. Sein Leserbrief erschien in der Offenbach-Post am 24.10.2016 unter der Überschrift “Nicht mal eine Absage”. Heute hat die Offenbach-Post das – leicht gekürzte –  Antwortschreiben des AK Willkommen veröffentlicht. Hier unser Leserbrief in voller Länge: 


In einem freundlichen Gespräch mit Herrn Thomas Schmidt konnte geklärt werden: Sein Spendenangebot richtete Herr Schmidt zuletzt an das Integrationsbüro der Stadt Seligenstadt, mit der Fragestellung: Ist das für die Flüchtlingshilfe oder eine soziale Einrichtung interessant? Das Integrationsbüro der Stadt Seligenstadt leitete die Anfrage 4 Tage später an das Fundus-Team des AK Willkommen in Seligenstadt weiter; unser Team beantwortete die Anfrage dann innerhalb von 3 Stunden und schickte eine entsprechende Mail sowohl an Herrn Schmidt als auch an das Integrationsbüro der Stadt Seligenstadt.

Hintergrund seiner Verärgerung ist Herrn Schmidt zufolge nicht unsere Form der Bearbeitung; vielmehr höre er zwar immer wieder Lob für seine Spendenbereitschaft, dabei bliebe es dann aber auch schon. Weitere Auskünfte erhalte er nicht. Seine Verärgerung ist aus unserer Sicht nachvollziehbar.

Wir möchten die Anregungen von Herrn Schmidt zum Anlass nehmen, Seligenstädter Bürgerinnen und Bürger auf die Möglichkeiten der Spenden hinzuweisen, wenn diese Spenden für die Flüchtlingshilfe des AK Willkommen in Seligenstadt gedacht sind.

Der „AK Willkommen in Seligenstadt – Ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger helfen Flüchtlingen“ ist weder eine Einrichtung des Integrationsbüros der Stadt noch eine Einrichtung der Caritas Seligenstadt. Vielmehr ist er ein Zusammenschluss von Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Seligenstadt und Umgebung. Spendenangebote an die Stadt, die Caritas oder andere Organisationen sind Spendenangebote an diese Organisationen. Ob diese Angebote von dort an uns weitergegeben werden und wenn ja, zu welchem Zeitpunkt – das ist nicht unsere Entscheidung.

Ihre Spendenangebote an uns erbitten wir unter der E-Mail Adresse fundus@ak-willkommen.org . Die Mail landet dann bei dem ausschließlich ehrenamtlichen Fundus-Team. Dort sind bereits mehr als 1.500 Spendenangebote aus Seligenstadt eingegangen. Auch während der Öffnungszeiten des Fundus´ in Froschhausen, freitags in der Zeit von 18 bis 19 Uhr, können Sachspenden direkt abgegeben werden. Auf unserer Homepage www.ak-willkommen.org ist unter der Rubrik Helfen eine Liste hinterlegt: Sie benennt alle Gegenstände, die benötigt werden. Wir haben es uns zu Aufgabe gemacht, eine Grundversorgung der Geflüchteten zu organisieren  und keine allgemeine Versorgung; nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe unterstützen wir den Weg in die Eigenversorgung der Geflüchteten.

Hinweise für Möbelspenden: Die Geflüchteten werden von der Stadt Seligenstadt und dem Kreis Offenbach möbliert untergebracht. Für zusätzliche Möbel ist in den kleinen Zimmern, die mit mehreren Personen belegt sind, in der Regel kein Platz. Zudem muss von uns auch stets erst die Genehmigung der Betreiber eingeholt werden.

Wird der nach Seligenstadt Geflüchtete anerkannt, so kann er aus der Gemeinschaftsunterkunft ausziehen, wenn er eine Wohnung findet. Dann sind auch Möbelspenden interessant. Allerdings haben wir bei der Organisation folgende Probleme: Wir wissen im Vorfeld nicht, wann für wen eine Anerkennung erfolgt und ob eine Wohnung gefunden wird. Hinzu kommt, dass wir auf die Ansprache durch den Flüchtling angewiesen sind: Er muss uns informieren, ob er Hilfe benötigt, da das Integrationsbüro der Stadt oder die Caritas Flüchtlingshilfe uns keine Mitteilung über eine solche Statusänderung macht. Daher können wir nur solche Angebote in unseren Möbel-„Katalog“ aufnehmen, wenn der Spender die Möbel lagern kann – wir verfügen über keine eigene Lagerkapazität. Aus diesem Grund können wir viele sinnvolle Möbelspenden nicht annehmen. Dafür bitten wir um Verständnis.

Dennoch ermuntern wir alle, in ihrer Spendenbereitschaft nicht nachzulassen. Wir möchten alles tun, um den Spendenfluss – soweit er in unserem Organisationsbereich liegt – zufriedenstellend zu regeln. Denken Sie aber bitte auch daran, dass wir das alles ehrenamtlich machen, dass wir keine Behörde und auch kein freier Wohlfahrtsverband sind, der in der Regel mit angestelltem und bezahltem Personal arbeitet.

Auch wenn wir vieles möglich machen und über viele sehr engagierte ehrenamtliche Helferinnen und Helfer verfügen, klappt bei uns auch nicht immer alles. Leider wird allzu oft nur auf das gezeigt, was nicht klappt. Vieles von dem, was erfreulich ist und zum Weitermachen motiviert, wird dagegen oft kaum erwähnt. Aber niemand ist ohne Fehler. Wir alle sind Menschen.

Burkard Müller 

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