20. Dezember 2018. Sie spenden viel von ihrer freien Zeit, helfen Geflüchteten im Alltag, geben Sprachunterricht oder engagieren sich auf andere Weise: die Helferinnen und Helfer des AK Willkommen in Seligenstadt. Am 15. Dezember gab es für sie ein besonderes Dankeschön: Mehr als 70 Ehrenamtliche und Familienangehörige folgten der Einladung des AK Willkommen zum Dankefrühstück im Winterrefektorium des Klosters.
Zum Vergrößern auf die Bilder klicken – Fotos: AK Willkommen
Bürgermeister Dr. Daniell Bastian konnte aus privaten Gründen nicht dabeisein. Erster Stadtrat Michael Gerheim repräsentierte daher die Stadt und bedankte sich in seiner Rede bei den hilfsbereiten Bürgerinnen und Bürgern. Dass sich so viele Ehrenamtliche in großer Runde treffen und bei einem Frühstücksbuffet austauschen konnten – dieses Angebot nahmen die Geladenen gerne an. Möglich war die Veranstaltung durch zweckgebundene Fördermittel des Landes Hessen, die es für solche Dankeveranstaltungen zugunsten ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer gibt.
Stimmungsvoll präsentierte sich auch das Internationale Begegnungscafé am Nachmittag im Evangelischen Gemeindehaus: Bei Kerzenschein und Keksen saßen rund 70 Besucherinnen und Besucher einträchtig zusammen. Viele Kinder nahmen die Spiel- und Spaßangebote wahr, die der Kinderclub für sie bereithielt.
Zur späteren Filmvorführung am Abend kamen trotz des Weihnachtsmarktes und den vielen vorweihnachtlichen Terminen etwa 100 Interessierte, um sich die Filmdokumentation IUVENTA anzuschauen. Zahlreiche Besucher, darunter auch viele Geflüchtete, waren nach dem Begegnungscafé bis zum Filmstart dageblieben und warteten bei einem Teller Kartoffelsuppe auf die Vorführung. Gastreferent des Abends war der 33-jährige Florian Schulte: Der junge Arzt aus Gießen gehört der Initiative Jugend Rettet an und war bei Einsätzen im Mittelmeer dabei. Nach der Vorführung des rund 90-minütigen Films beantwortete er die Fragen der Besucher und berichtete von seinen Erfahrungen bei der Seenotrettung und von seinem persönlichen ehrenamtlichen Engagement. Die anwesenden geflüchteten Menschen wollten nach dem Film von ihren eigenen Erfahrungen nicht berichten. Es war nachvollziehbar.
Wer kann helfen?
Eine gefährliche Flucht, bei der das Boot kenterte und sie selbst fast ihr Leben verlor, hat eine 28-jährige Frau aus Afghanistan hinter sich. Sie war mit ihren beiden Kindern die meiste Zeit zu Fuß unterwegs, kam über die Balkanroute nach Deutschland und lebt jetzt in Seligenstadt. Nun sucht die Alleinerziehende mit der 10-jähigen Maryam und dem 8-jährigen Ahmad eine Wohnung in Klein-Welzheim, denn hier hat die kleine Familie bereits Freunde gefunden. Der Junge spielt in Klein-Welzheim Fußball in einer TUS-Mannschaft. Das Mädchen turnt bei der TGS in Seligenstadt. Wer Wohnraum zur Verfügung stellen kann, meldet sich am besten per Mail an kontakt(at)ak-willkommen(dot)org.
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