19. März 2017. Das Ziel war ehrgeizig: Innerhalb eines Zeitraums von 3 Stunden sollten über 100 Teilnehmer insgesamt 14 Betriebe erkunden. Dabei sollte jeder die Möglichkeit haben, 2 Betriebe zu besuchen. Und die Betriebe waren auf Seligenstadt, Hainburg und Mainhausen verteilt. Vieles hat am Tourentag, dem 17. März, geklappt; zwar nicht alles, aber jeder Teilnehmer konnte sich über das “Innenleben” im Betrieb informieren. Ein Lob an Pro Arbeit des Kreises Offenbach: Das kommunale Jobcenter begleitete die Logistik mit viel Aufwand und großem Engagement. Ein Lob auch an die ehrenamtlichen Betriebslotsen, die diese Tour mitsteuerten.
Bewusst wurde die Job to Go-Tour nicht nur für Geflüchtete durchgeführt, sondern richtete sich in Zusammenarbeit mit den Schulen auch an Jugendliche, die sich für einen Ausbildungsplatz interessieren. Konkurrenzdenken ist da fehl am Platz, vielmehr gelingt es in unserer Region nicht, alle Ausbildungsplätze zu besetzen. Die Teilnehmer waren beeindruckt, auch von dem Aufwand und der Zeit, die sich die Betriebe nahmen, um Aufgaben und “Innenleben” vorzustellen. Vielen Dank!
Nach der Arbeit kam das Vergnügen: Gute Stimmung im F L I D UM . Das seit Juni 2016 bestehende Sprach- und Begegnungszentrum erlebte seine erste After Work-Party für TeilnehmerInnen und HelferInnen. Eine runde Sache.
Fotos: AK Willkommen
Erfahrungen aus der Aktion:
- Das Interesse an Arbeitsaufnahme und Ausbildung der Geflüchteten ist sehr groß, sie drängen in Arbeit und Ausbildung.
- Es gibt einen guten Arbeits- und Ausbildungsmarkt Markt im Ostkreis, viele Stellen können nicht besetzt werden.
- Sehr deutlich wurde allerdings einmal mehr, dass die Kenntnis der deutschen Sprache grundlegende Voraussetzung für eine Ausbildung und die Arbeitsaufnahme ist. Hier liegt ein entscheidender Schlüssel bei der Integration in den Arbeitsmarkt.
- Ein weiteres Feld ist die Berufsorientierung: Hier stoßen die Vorstellungen der Arbeitsorganisation und der Aufgaben aus dem Herkunftsland und die Realität der deutschen Arbeitswelt aufeinander.
- Die Job to Go-Tour war eine gute Startmaßnahme, um die Realitäten hierzulande kennenzulernen.
Was ist zu tun?
Die Sprache ist der Schlüssel: Hier sind mit F L I D UM und der Intensivierung der Sprachangebote über die Kooperation mit der VHS des Kreises Offenbach die Weichen gestellt, um einen weiteren Qualitätsschub erreichen zu können.
Der Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt sollte gezielter strukturiert sein. Hier gibt es noch zu viele Einzelaktionen, die lobenswert sind, aber nicht immer nachhaltig erfolgreich. So sehr auch vonseiten der Geflüchteten der Wunsch und Drang nach Arbeit besteht – das Erlernen der Sprache braucht Zeit.
Die Sparte Arbeit der AK Willkommen wird zusammen mit der Pro Arbeit eine intensive Auswertung vornehmen und Vorschläge für die weitere Vorgehensweise erarbeiten. Bei der hohen Bereitschaft der örtlichen Arbeitgeber, der guten Lernbereitschaft der Geflüchteten, dem nachhaltigen Engagement der ehrenamtlichen HelferInnen und der Zusammenarbeit mit der Bundesagentur und der Pro Arbeit besteht in Seligenstadt ein gutes Potenzial, die anstehenden Aufgaben zu meistern. Das erste Treffen der Gruppe Arbeit findet bereits am Dienstag, dem 21. März um 19 Uhrim F L I D UM statt.
Schreibe einen Kommentar