Die Offenbach-Post berichtete am 28. Mai 2019 über den EU-Besuch in Seligenstadt – Quelle: Offenbach-Post
Internationaler Besuch war am Donnerstag, 23. Mai, im FLIDUM, dem Sprach- und Begegnungszentrum des „Arbeitskreises Willkommen in Seligenstadt“, zu Gast. Fast pünktlich fuhr der Bus mit den 16 Besuchern aus Italien, Schweden, Frankreich, Litauen u. a. vor dem Gebäude in der Kolpingstraße vor. Die Delegation war im Rahmen des „WIR“-Projektes unterwegs („Welcoming and Integration of Refugees“ – Geflüchtete willkommen heißen und integrieren), das von der Europäischen Kommission unterstützt wird. Vier Tage verbrachten die Gäste mit einem straffen Programm im Kreis Offenbach, der an dem Projekt beteiligt ist, und besuchten eine ganze Reihe von Einrichtungen.
Der Ursprung des Projektes liegt in Schweden: Dort wurde es vom “Sweden Emilia Romana Network” (SERN) gestartet. Im Mittelpunkt des Projektes steht der Erfahrungsaustausch auf der Ebene von Kreisen, Städten und Gemeinden verschiedener europäischer Staaten. Dadurch soll vor allem die Kommunikation verbessert werden.
Im FLIDUM wurden die Gäste nicht nur von den Mitarbeitern des Arbeitskreises und dem 1. Stadtrat Michael Gerheim in englischer Sprache begrüßt, sondern auch von Teilnehmern der Sprachkurse. Zum Großteil handelte es sich um Geflüchtete, aber auch um Bürger aus EU-Ländern und anderen Staaten, die sich in Deutschland aufhalten und im FLIDUM Deutsch lernen. Dabei war auch eine Teilnehmerin, die seit 30 Jahren hier lebt und Deutsch spricht, aber beschlossen hat, einen Sprachkurs zu besuchen, um ihre Sprachkenntnisse noch zu verbessern. Die Kurse im FLIDUM richten sich nicht nur an Geflüchtete, sondern an jeden, der Deutsch lernen möchten.
Das betonte Hanne Auer, Mitgründerin des Arbeitskreises und Sprachkoordinatorin, in ihrer Rede, die sie in englischer Sprache hielt. Hanne Auer blickte zurück auf die Anfänge des Arbeitskreises: „Wir hatten keine eigenen Räume, besuchten die neu eingetroffenen Geflüchteten in ihren Unterkünften und lernten mit ihnen am Küchentisch.“ Im FLIDUM stehen jetzt fünf Klassenzimmer zur Verfügung. Für die Besucher standen Stehtische bereit, an denen im Anschluss an die Reden die Gespräche stattfanden.
Pro Stehtisch fanden sich einige Besucher und Kursteilnehmer sowie je ein Mitarbeiter des Arbeitskreises in kleinen Gruppen zusammen. Der Einstieg in die Gespräche fiel jeder Gruppe leicht. Es war spannend zu hören, wo genau die Besucher herkamen und in welchen Bereichen sie aktiv sind. Die Besucher wiederum stellten viele Fragen:
Wie laufen die Sprachkurse genau ab?
Wie schwierig sind die Prüfungen?
Kommen alle Teilnehmer pünktlich?
Wo wollt ihr arbeiten?
Was ist „Freiheit“ für euch?
Die Gespräche fanden in englischer Sprache statt; die Mitarbeiter des Arbeitskreises übernahmen, wenn nötig, die Übersetzung. Schnell verging die Zeit. Der Gesprächsstoff hätte für den ganzen Nachmittag gereicht. Es war ein tolles Event mit spannenden Gesprächen. Europa war an diesem Tag ganz nah!
Angelika Missal
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