21. Dezember 2016. Um die Wohnsituation für in Seligenstadt lebende Flüchtlinge zu verbessern, sollen die vom Kreis Offenbach betriebenen Containerunterkünfte in Seligenstadt am morgigen Donnerstag, 22. Dezember, aufgelöst werden. Die dort lebenden Menschen dürfen nicht in Seligenstadt verbleiben, sondern werden in eine Gemeinschaftsunterkunft nach Weiskirchen verlegt.
Viele dieser Menschen haben sich in vorbildlicher Weise sehr intensiv mit den vielfältigen Angeboten zur Integration in Seligenstadt auseinandergesetzt und diese vielfach wahrgenommen. Sie nehmen regelmäßig am Sprachunterricht des Arbeitskreises im FLIDUM teil, haben Kontakte zu Seligenstädter Sportvereinen und der Kolpingfamilie aufgebaut und betätigen sich als Helfer im Rahmen von Veranstaltungen für andere Geflüchtete in Seligenstadt. Sie haben in Seligenstadt Freunde gefunden, fühlen sich akzeptiert und aufgenommen, integriert.
Durch die Verlegung nach Weiskirchen werden diese Aktivitäten und Kontakte sehr erschwert, wenn nicht gar unmöglich. Die Anstrengungen, die alle Beteiligten in die Integration und in den Aufbau dieser Beziehungen gesteckt haben, scheinen umsonst gewesen zu sein. Ein Teil der Bewohner der Containerunterkunft in der Einhardstraße verzichtet jedoch gerne auf eine mögliche verbesserte Wohnsituation zugunsten anderer Geflüchteter, die noch nicht so intensive Kontakte entwickelt haben. Diese Bewohner sprachen am 20. Dezember im Seligenstädter Rathaus vor und überreichten Bürgermeister Dr. Daniell Bastian ein an ihn und den Kreisbeigeordneten Carsten Müller adressiertes Schreiben mit der Bitte, sich für den Verbleib in Seligenstadt einzusetzen.
Fotos: AK Willkommen
Wir wünschen uns, dass der für Donnerstag geplante Umzug ausgesetzt wird, um zu verhindern, dass die monatelangen Mühen aller Beteiligten zunichte gemacht werden.
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